IW-Studie zum Wohnungsmarkt 2025: Die Rückkehr zur Normalität verläuft schleppend

Das deutsche Wirtschaftsinstitut (IW) in Köln veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Studien zum Wohnungsmarkt in Deutschland. Am 03. Februar 2025 wurde eine neue Studie mit Daten aus dem 4. Quartal 2024 veröffentlicht. Dabei gibt es Überraschungen: In den sieben Top-Städten Berlin, München, Frankfurt/Main, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf und Köln, gab es seit der Zinswende der EZB im Jahr 2022 die stärksten Preisabschläge. Nach einer fast einjährigen Phase von Preisrückgänge scheinen sich Angebot und Nachfrage aber wieder stärker auszubalancieren. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) – der „IW-Wohnindex -Wohnungsmarkt 2025“.

Kernpunkte des Berichts

Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Deutschland haben sich im Jahr 2024 weitgehend stabilisiert. Eigentumswohnungen verzeichneten einen leichten Rückgang von -0,4 Prozent, während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um +0,6 Prozent gestiegen sind.

Die Mietpreise hingegen sind weiterhin stark angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Neuvertragsmieten bundesweit um +4,7 Prozent. Besonders hohe Mietsteigerungen wurden in Berlin mit +8,5 Prozent, in Essen mit +8,2 Prozent und in Frankfurt mit +8,0 Prozent verzeichnet.

Regionale Unterschiede sind weiterhin deutlich erkennbar. Während die Kaufpreise in den A-Städten seit der Zinswende 2022 um -10,9 Prozent gesunken sind, steigen die Mieten in diesen Städten weiterhin stark an. In den A-Städten betrug der Mietanstieg +11,5 Prozent, während B-Städte einen Zuwachs von +10 Prozent und C-Städte von +9,4 Prozent verzeichneten.


Entwicklung der Kauf- und Mietpreise

Kaufpreise 2024

Nach den starken Preisrückgängen der vergangenen Jahre scheint sich der Markt langsam zu stabilisieren. Dennoch gibt es regionale Unterschiede. Während Berlin den geringsten Rückgang mit -6,6 Prozent verzeichnete, sanken die Kaufpreise in Stuttgart um -14,0 Prozent. Institutionelle Investoren zeigen sich weiterhin zurückhaltend, während Eigenheimkäufer von leicht sinkenden Zinsen profitieren können.

Mietpreise 2024

Der Anstieg der Mietpreise hält unvermindert an. Die sinkende Zahl der Baufertigstellungen und die anhaltend hohe Nachfrage sorgen für eine weiterhin angespannte Marktsituation. Besonders in Städten wie Berlin, Leipzig und Freiburg steigen die Mieten stark an. Dieser Trend dürfte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen, da weiterhin zu wenig neuer Wohnraum geschaffen wird.

Regionale Unterschiede

Während in den A-Städten die Kaufpreise stark gefallen sind, steigen dort die Mieten weiter an. B- und C-Städte gewinnen für Investoren zunehmend an Attraktivität, da sie ein besseres Verhältnis zwischen Kaufpreisen und Mietrenditen bieten. In den D-Städten sind die Entwicklungen sehr unterschiedlich. Einige wirtschaftlich starke Städte verzeichnen steigende Mietpreise, während schwächere Regionen weiterhin mit hoher Leerstandsquote zu kämpfen haben.


Fazit und Prognose

Die weitere Entwicklung des Wohnungsmarktes bleibt unsicher. Kurzfristig ist mit einer weiteren Stabilisierung der Kaufpreise zu rechnen. Mittel- bis langfristig dürften die Preise jedoch wieder steigen, insbesondere in wirtschaftlich starken Regionen mit hoher Nachfrage.

Die größte Herausforderung bleibt der weiterhin steigende Mietmarkt. Um diesem entgegenzuwirken, wäre ein verstärkter Wohnungsbau notwendig. Eine Deregulierung könnte helfen, die Baukosten zu senken und mehr Wohnraum zu schaffen.

Für Investoren eröffnen sich durch die gestiegenen Mieten neue Chancen. Besonders in Städten mit dynamischen Mietsteigerungen, wie Berlin, Leipzig oder Freiburg, könnte das Investitionsinteresse wieder zunehmen.


Der Bericht zeigt, dass sich der Wohnungsmarkt nach der Zinswende 2022 weiterhin in einer Umbruchphase befindet. Während Kaufpreise stagnieren oder leicht fallen, setzen sich Mietsteigerungen unvermindert fort. Regionale Unterschiede bleiben dabei entscheidend für Investitionsentscheidungen.

Zum IW-Wohnindex Report „Wohnungsmarkt 2025“ (PDF)